Die Filmdustrie und ihre Umweltauswirkungen

Chancen für eine nachhaltige Filmindustrie

Die Bedrohung durch die Klimakrise nimmt besorgniserregende Ausmaße an und erfordert dringendes Handeln. Die steigenden Temperaturen und die damit verbundenen Auswirkungen sind eine direkte Folge menschlicher Aktivitäten, insbesondere des enormen Anstiegs von Treibhausgasemissionen seit den 1950er Jahren. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die bisher oft vernachlässigten Umweltauswirkungen der Filmindustrie und wie sie zu den globalen Emissionen beiträgt.

Die Umweltauswirkungen der Filmindustrie

Die Filmproduktionsbranche trägt aufgrund ihrer Größe erheblich zur Emission von Treibhausgasen bei. Eine Studie der UCLA aus dem Jahr 2006 zeigt, dass die Filmproduktion im Vergleich zu ihrer wirtschaftlichen Aktivität in Los Angeles einen größeren Beitrag zu den Treibhausgasemissionen leistet als die Herstellung, Bekleidungs- oder Hotelindustrie. Obwohl es bisher nur wenige vergleichende Studien gibt, weist der wachsende Einfluss der Branche durch Streaming-Dienste darauf hin, dass ihre Umweltauswirkungen weiter zunehmen.

Ein Bericht mit dem Titel „A Screen New Deal“ aus dem Jahr 2020 befasste sich mit den Auswirkungen der amerikanischen Filmindustrie auf die Umwelt und lieferte wichtige Erkenntnisse. Bei großen Produktionen trägt der Kraftstoffverbrauch am meisten zur Kohlenstoffemission bei und macht etwas mehr als 50% der Gesamtemissionen aus. Davon entfallen 70% auf Autoreisen und 30% auf die Nutzung von Dieselgeneratoren.

Der Energieverbrauch in Form von Strom und Gas ist der zweitgrößte Verursacher von Kohlenstoffemissionen und macht etwa 30% der Gesamtemissionen aus. Innerhalb dieser Kategorie entfallen 30% auf die Verwendung von Gas und 70% auf Strom. Flugreisen und die Unterbringung in Hotels und Apartments beanspruchen zusammen 20%.

Co2 Emission einer amerikanischen Filmproduktion

Obwohl die negativen Auswirkungen des Einsatzes fossiler Brennstoffe bekannt sind, zeigen viele Filmproduktionen immer noch eine Zurückhaltung bei der Nutzung innovativer, batteriebasierter Lösungen, die bereits auf dem Markt verfügbar sind.

Batteriegeneratoren bieten eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Dieselgeneratoren in der Filmindustrie. Durch ihre leisere Funktionsweise ermöglichen sie mehr Flexibilität und Anpassungsfähigkeit während der Produktion. Da sie keine lauten Geräusche erzeugen, können sie auch in lärmsensiblen Umgebungen eingesetzt werden, ohne die Aufnahme oder die Qualität des Filmens zu beeinträchtigen.

Darüber hinaus können Batteriegeneratoren den Einsatz erneuerbarer Energien vor Ort fördern. Indem sie als Energiespeicher dienen, ermöglichen sie die effiziente Nutzung von lokal erzeugtem Strom aus erneuerbaren Quellen wie Solar- oder Windenergie. Dies reduziert nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die CO2-Emissionen, sondern unterstützt auch die Umstellung auf eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Energieversorgung.

Ausgehend von den genannten Daten,  könnten so bis zu 15% der Gesamt-CO2-Emissionen einer Filmproduktion reduziert werden, indem auf leisere, flexiblere und umweltfreundlichere Energiequellen umgestiegen wird.

Nachhaltige Lösungen und positive Entwicklungen

Trotz der Herausforderungen gibt es bereits positive Entwicklungen in Richtung nachhaltiger Filmproduktion. Ein inspirierendes Beispiel ist die „Green Shooting“-Initiative der MFG, die eine nachhaltige Produktion des  Tatorts  „Fünf Minuten Himmel“ mit Heike Makatsch ermöglichte. Durch die Verwendung von recyceltem Papier, Reisen mit der Bahn, Elektrofahrzeugen und Fahrrädern sowie den Einsatz von Ökostrom und wiederverwendbarem Geschirr konnten beeindruckende 53,6 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. 

Diese bemerkenswerte Reduktion entspricht mehr als dem Vierfachen des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes einer Einzelperson in Deutschland pro Jahr, der bei 11,2 Tonnen CO2-Äquivalenten liegt. Was die die beträchtliche positive Wirkung dieser nachhaltigen Maßnahmen verdeutlicht. 

Chancen für eine nachhaltige Filmindustrie

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Branche ihre Umweltauswirkungen erkennt und proaktiv nachhaltige Lösungen umsetzt. Positive Beispiele wie die „Green Shooting“-Initiative zeigen, dass eine grüne Produktion möglich ist und erhebliche Einsparungen erzielt werden können. 

Wenn die gesamte Filmindustrie solche nachhaltigen Praktiken übernehmen würde, könnte sie einen bemerkenswerten Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten und einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz gehen. 

Lösungen von filmklima°

Durch Bereitstellung von umfassenden Informationen und Ressourcen möchten wir Filmschaffenden dabei helfen, klimafreundliche Praktiken um zusetzten und so einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Unser Angebot umfasst innovative Lösungen wie den Einsatz von Batteriegeneratoren und LED-Lichttechnik, um den Energieverbrauch zu reduzieren und den Einsatz fossiler Brennstoffe zu minimieren.

Darüber hinaus bieten wir ein Branchenverzeichnis an, das nicht nur nachhaltige Catering-Dienstleister und umweltfreundliche Unterkünfte auflistet, sondern auch Unternehmen für Kostüme und Kulissen im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Denn durch die Förderung von wiederverwendbaren Materialien kann Abfall minimiert und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen erzielt werden.

Wir sind fest entschlossen, Filmschaffende in ihrem Bestreben zu unterstützen, klimafreundlich zu produzieren und somit unseren Teil zum Schutz unserer Umwelt beizutragen. Denn gemeinsam können wir einen bedeutenden Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise leisten.

Quellen

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